Vortragsabend mit Alexander Gebhardt beim Vogelverein Lorsch
Lorsch. Der kleine Raum des Winterhauses im Vogelpark Birkengarten platzte aus allen Nähten als 70 Personen, darunter auch einige Kinder, gekommen waren, sich über Wölfe an sich und insbesondere in Deutschland zu informieren. Alexander Gebhardt, lange Jahre Wolfsbotschafter des NABU Bergstraße. Er war einer Einladung des NABU Bergstraße und des Vogelvereins Lorsch gefolgt. Von dem Bergsträßer NABU-Vorsitzenden Dr. Nicolas Chalwatzis wurde er begrüßt.
Mit Hilfe informativer Bilder, einiger Plakate und anhand von Papp-Wölfen erklärte Gebhardt, dass Wölfe in Deutschland lange Zeit ausgerottet waren. Der letzte seiner Art in Südhessen sei 1840 in Viernheim erlegt worden, in Deutschland im Jahr 1904. 1998 sei der erste Wolf (Canis lupus) in der Lausitz wieder gesichtet worden. Das habe auch etwas mit der Wiedervereinigung Deutschlands und der Öffnung des „Todesstreifens“ an der Grenze zu tun. Wölfe seien nicht ausgesetzt worden, sondern auf eigenen Pfoten gekommen.
Mittlerweile spreche man von 40 Rudeln, die sich vorwiegend in Brandenburg, Sachsen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt herumtrieben. Ein Rudel sei eine „Familie“, bestehend aus drei Generationen, zwei erwachsenen Wölfen und zwei bis zehn Jungtieren. Ein Rudel benötige ein Revier von rund 200 bis 300 Quadratkilometern. Das entspreche einer Zahl von 30.000 Fußballfeldern. Die Zahl der Wölfe in Deutschland werde auf 300 bis 400 geschätzt. Auch wenn mit Märchen wie „Rotkäppchen“, „Der Wolf und die sieben Geißlein“ oder in dem Spruch „Wer hat Angst vorm bösen Wolf“ meist schon Kindern der Begriff Angst und die Verbindung mit dem Tod vermittelt werde, so bestehe doch kein Grund für Menschen, sich vor dem Wolf zu fürchten.