Bienen zieht es zur Farbe blau, rot erkennen sie nicht, wohl aber blau, grün ist für sie weiß. Bienen schaffen sich in ihrem Stock eine eigene Welt, mehr als alle anderen Lebewesen. Sie bilden einen Staat in dem alles geboten wird, Nahrung, Temperatur, Feuchtigkeit. Sie verlassen ihren Stock nur, um Energie zu sammeln. Sie haben eine Königin (größtes Exemplar), die immer fressen muss, die pro Tag 2000 Eier legt. Die Drohnen sind nur da zur Begattung der Königin, „sie explodieren beim Sex und sterben“, erklärte Prof. Tautz bildhaft. Die Arbeiterinnen sind die Allzweckwaffe, die alles kann. Sie bauen Waben aus Wachs, eigentlich rund, werden mit dem Alter aber sechseckig. Sie erwärmen den Stock bis auf 40 Grad Celsius. Da wird das Wachs Flüssig und ist leicht zu verarbeiten. Es gibt Bienen unterschiedlichen Alters. Nur die Seniorinnen sind Sammelbienen, fliegen nach draußen wo sie aber Feinde haben. Bienen sind nicht von Geburt an klug, werden mit dem Alter intelligenter. Wenn sie eine Blüte erkannt haben an Form und Duft, vergessen sie es nie. Bienen finden auch immer wieder den Weg nachhause, verfliegen sich auch kaum in einem Irrgarten. Sie erkennen Menschen, die sie belohnen, am Gesicht, selbst wenn ein gezeigtes Bild auf dem Kopf steht. Sie erkennen auch abstrakte Bilder von Picasso oder Monet. Bienen bilden Schwärme (Schwarmintelligenz), fliegen aus, suchen ein neues Zuhause, am besten eine nicht zu große und nicht zu kleine Höhle für ihr neues Volk. Pfadfinderbienen fliegen voraus. Die eine findet eine Bretterbude, die andere ein modernes Appartement. Eine Biene, die eine optimale Wohnung gefunden hat, tanzt (das ist die Kommunikation) etwas zögerlich. Wer schneller tanzt hat eine bessere Wohnung, bis die schnellste Tänzerin bestimmt, wo es hingeht. Nach rund 60 Minuten beendete Jürgen Tautz seinen Vortrag, belohnt mit Beifall und kurzfristig fortgesetzt mit einer Diskussion wo die eine oder andere Frage geklärt werden konnte. ml